Innerhalb der Waldorfschule und des Hortes gibt es viele Möglichkeiten, die Kinder in ihrer Lesemotivation und ihren Lesekompetenzen zu fördern. Es gehört in der Regel nicht zum Aufgabenspektrum von Erzieher:innen, den Kindern gezielt Buchstabenkenntnisse oder Lesestrategien zu vermitteln. Die Bandbreite der außerunterrichtlichen Leseförderung reicht von der Einrichtung von Leseecken bis zum täglichen Vorlesen und der anschließenden Beschäftigung mit dem Lesestoff in Form von Gesprächen oder Aktivitäten.
Kinder, die einer Geschichte lauschen, folgen mit ihren Empfindungen den Heldinnen und Helden der Geschichten. Sie entwickeln Vorstellungen und auch Gefühle zu dem Gehörten. Es ist äußerst wichtig, dass während oder nach dem Lesen dann Erwachsene oder Kinder da sind, mit denen sie über das Gehörte sprechen können. Die Vorlesezeit kann auch ein Türöffner sein, um über den Inhalt des Buches hinaus andere Themen zu berühren, die einzelne oder mehrere Kinder beschäftigen und miteinander ins Gespräch darüber zu kommen. Als tägliches Ritual wird das Vorlesen zu einer wertvollen pädagogischen Methode, um die Beziehung zu den Kindern nachhaltig zu stärken.
Von großer Bedeutung ist es, dass die Bücher, die vorgelesen werden, altersgerecht sind und das Kind beziehungsweise die Gruppe in ihren Themen und Fragen abholen. Die Frage der altersgerechten Lektüreauswahl spielt daher im Unterricht eine wichtige Rolle. Alle Studierenden haben in diesem Seminar die Möglichkeit, ein Kinderbuch nach bestimmten Kriterien vorzustellen. Dadurch erhalten alle Teilnehmenden einen guten Einblick in die Vielfalt der Kinderliteratur.
Podcast: Kinderliteratur vorgestellt von Valentina & Eva