Die Waldorfschule ist nicht in erster Linie ein Ort der Bereitstellung, Anwendung und Erprobung digitaler Medien, aber sie bereitet die Kinder dennoch auf einen angemessenen Gebrauch vor und wirkt ausgleichend zum Mediengebrauch im gesellschaftlichen Umfeld. Im Zentrum dieser
Bemühungen steht dabei die Ausbildung einer realitätsgesättigten Beziehung zur Welt, die die Grundlage für eine gesunde Urteilskraft bildet. Das Ziel ist dabei das Erreichen einer sogenannten Medienmündigkeit, die am Ende der Schullaufbahn erreicht werden kann (Bund der Freien Waldorfschulen 2021).
Um dieses Ziel zu erreichen, stehen in den ersten Schuljahren die Wahrnehmung der Welt mit allen Sinnen, eine feste Verankerung im eigenen Körper und erste Experimente mit analogen Medien im Vordergrund.
An der Freien Fachschule können die Studierenden anhand praktischer Medienprojekte erleben, wie sich Kinder aktiv in die Gestaltung analoger Medienerzeugnisse einbringen können. Dazu zählen beispielsweise das Erfinden von eigenen Geschichten und deren Umsetzung in selbstgestalteten beweglichen Bilderbüchern, Pop-up-Büchern oder Theaterstücken, aber auch die Produktion von Daumenkinos und Brettspielen. Vorformen der Fotografie wie die Cyanotypie oder auch das Fotografieren mit der Lochkamera, eine der einfachsten und ursprünglichsten Formen der Fotografie, werden im Unterricht erprobt. All diese Erfahrung als aktive Gestaltende fördern das Verständnis für komplexere oder digitale Medienprozesse und erweitern die Fähigkeiten, Medien kritisch zu betrachten.