Menschenbild

Ein wesentlicher Aspekt der Waldorfpädagogik ist das ganzheitliche Menschenbild, das den Menschen als ein Wesen aus Körper, Geist und Seele betrachtet. Im Zentrum steht die Überzeugung, dass jeder Mensch einzigartig ist und sich in einem individuellen Entwicklungsprozess befindet. Diese Sichtweise fördert eine respektvolle und wertschätzende Haltung gegenüber jedem einzelnen Kind und ermutigt dazu, die Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeit zu betrachten und ihre individuellen Impulse und Potenziale zu unterstützen. Die Erziehung und Bildung zielt darauf ab, neben intellektuellen Fähigkeiten auch emotionale, kreative und praktische Kompetenzen zu entwickeln. Insgesamt strebt die Waldorfpädagogik danach, eine Lernumgebung zu schaffen, die die Kinder in ihrer Entwicklung begleitet und in der sie sich zu verantwortungsbewussten, kreativen und empathischen Menschen heranbilden können.

Selbstreflexion

Die Beschäftigung mit einem vertieften Verständnis für die verschiedenen Phasen der kindlichen Entwicklung soll es ermöglichen, diese Perspektive in die pädagogische Praxis zu integrieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Erzieher*innenausbildung ist die Förderung der Selbstreflexion und der persönlichen Entwicklung. Dies trägt dazu bei, die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen wahrzunehmen sowie Beziehungen authentisch und einfühlsam aufzubauen.

Lernen in der Praxis

Durch Praktika in verschiedenen sozialpädagogischen Einrichtungen bieten wir eine praxisnahe Ausbildung mit vielfältigen Möglichkeiten, das Gelernte zu erproben und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Individuelle Schwerpunktsetzung

Im zweiten Ausbildungsjahr können die Studierenden einen Schwerpunkt wählen und entweder das erste oder das zweite Jahrsiebt theoretisch und praktisch weiter vertiefen.

Persönlichkeitsentwicklung

Neben dem Erwerb von Fachwissen und methodisch-didaktischen Fertigkeiten möchten wir den Aufbau einer professionellen Haltung befördern. Dabei steht die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen mit seinen individuellen Impulsen und Potenzialen im Mittelpunkt unseres Bildungsverständnisses. Dazu dient auch ein breites Spektrum an handwerklich-künstlerischen Fächern wie unter anderem bildnerisches, plastisches und textiles Gestalten, Eurythmie, Musik, Sprachgestaltung und Darstellendes Spiel.

Kindheit mitgestalten

In unseren Ausbildungsgängen möchten wir die Absolvent*innen dazu befähigen, die Bedingungen für ein gesundes Aufwachsen mitzugestalten. Dafür streben wir an, unsere Studierenden für die Lebenswirklichkeiten von Kindern und Familien zu sensibilisieren und sie darin zu bestärken, sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen sowie für den Ausgleich sozialer Benachteiligungen einzusetzen.

Vielfalt, Toleranz und Mitmenschlichkeit

Wir vertreten eine offene, respektvolle, wertschätzende Haltung und setzen uns für Vielfalt, Toleranz und Mitmenschlichkeit ein. Daher sind wir froh, seit diesem Jahr Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu sein. Ebenso liegt uns am Herzen, in unserer Schulgemeinschaft eine dialogische und demokratische Kultur zu leben. So sind alle Beteiligten dazu eingeladen, partizipativ an der Gestaltung des Schullebens mitzuwirken.

An der Freien Fachschule für Sozialpädagogik legen wir großen Wert darauf, einen Lernort zu ermöglichen, in dem die Studierenden und das Kollegium in einer vertrauensvollen, unterstützenden, gewaltfreien und wertschätzenden Atmosphäre eine Gemeinschaft bilden.

Uns ist es ein besonderes Anliegen, Menschen für den Beruf der Erzieherin/des Erziehers zu begeistern, dem eine große Bedeutung für die Gesellschaft und die Zukunft zukommt und der daher viel mehr Anerkennung verdient hat. Auch möchten wir als Kollegium, gemeinsam mit den Studierenden und unseren Kolleg*innen in der Praxis, dazu beitragen, eine zeitgemäße Waldorfpädagogik weiterzuentwickeln, die Antworten auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen geben kann. Wir möchten die Potenziale der Waldorfpädagogik und welche Antworten auf aktuelle Herausforderungen darin liegen, besser sichtbar machen. In diesem Sinne sehen wir eine Zukunftsaufgabe darin, die Erziehungsfrage ganz bewusst an den ursprünglichen sozialen Impuls der Waldorfpädagogik anzuknüpfen.